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Erster Martini-Markt

Ereignis-Datum: 11. September 1927

Im Jahre 1927 beschloss der Elbrinxer Gemeinderat einen Jahrmarkt ins Leben zu rufen. Dieser Jahrmarkt sollte nach der Ernte, kurz vor dem Martinstag stattfinden. Das Marktgelände befand sich mitten im Ort. Entlang der Dorfstraße boten Händler und Schausteller ihre Waren an.

Der erste Martin-Markt fand am 9. November 1927 statt. Es war, wie in der damaligen Zeit üblich ein Kram- und Viehmarkt. Die Standgelder für die anzubietenden Tiere betrugen: Pferde – 50 Pfennig, Kühe – 30 Pfennig, Rinder – 20 Pfennig, Schweine – 20 Pfennig. Es gab auch noch keine “Pommes-Buden”, sondern man bot den Besuchern in den örtlichen Gastwirtschaften Rinderwurst, Bier und Korn an. Der Verkehrsverein verkaufte Lose, mit denen es Vieh und Haushaltsgeräte zu gewinnen gab.

Zum Abschluss des Markttages fand ein Konzert mit anschließendem Festball statt. Die Organisatoren mit ihrem Marktmeister Seeger konnten in ihrer ersten Marktabrechnung einen Gewinn von 3,20 Reichsmark verbuchen.

Von nun an fand in jedem Jahr am ersten Mittwoch im November dieser Jahrmarkt (Martini-Markt) satt. Anmeldungen von bis zu 60 Händlern und Schaustellern waren in den Anfangsjahren üblich. Die Dorfbewohner und auch Marktbesucher aus den umliegenden Ortschaften deckten einen großen Teil ihres Jahresbedarfs an Vieh, Kleidung und Haushaltswaren auf diesem Markt. Er erreichte in nur wenigen Jahren einen Bekanntheitsgrad, der über die Grenzen des lippischen Südostens hinausging.

Nach dem Krieg konnten im Jahr 1949 89 Verkaufsstände und vier Karussells gemeldet werden. In den fünfziger Jahren änderte sich das Marktbild. Da das Verkehrsaufkommen wuchs, musste das Markttreiben von der Hauptstraße in die Nebenstraßen verlegt werden. Geändert wurde auch der Termin, es war nicht mehr der erste Mittwoch im November eines jeden Jahres sondern von nun an das letzte Wochenende im Oktober. War bis dahin der Viehmarkt wichtigster Bestandteil des Martini-Marktes so überwog nun das Angebot an Kleidung, Haushaltswaren und Kirmes.

Nachdem Elbrinxen 1970 nicht mehr eigenständig war, sondern ein Ortsteil der Stadt Lügde wurde, übernahm der Heimat- und Verkehrsverein Elbrinxen e. V. die Ausrichtung des Martini-Marktes. Anfang der 1980er Jahre begann unter der Leitung von Marktmeister Wrenger die Gänseverlosung, welche sich bis heute größter Beliebtheit erfreut.

Seit 1997, dem 70-jährigen Jubiläum des Martini-Marktes, änderte sich das Bild des Marktgeschehens wieder einmal. Das Markttreiben wurde auf die vereinseigene Hofanlage Gökemeier, der heutigen Elbrinxer Marktscheune ausgeweitet. Ein Relikt ist seit dem ersten Markt geblieben: Die Geflügelverlosung. Lediglich die Gewinne haben sich der Zeit angepasst. Heute gibt es attraktive Kurzreisen oder auch Eintrittskarten für Veranstaltungen in der Marktscheune zu gewinnen. Und auch die zu verlosenden Gänse, Enten oder Hähnchen warten nicht mehr schnatternd in einem Gehege auf ihren neuen Besitzer, sondern werden bratfertig vom Gewinner nach Hause getragen.

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